Hinweis für alle Teams:

 (Info) Das Daily ist ebenso auch für andere Vorgehensmodelle neben SCRUM geeignet - diesbezüglich wurde SCRUM in der Überschrift in Klammern gesetzt. So kann dieses Format unabhängig von bestimmten spezifischen Rollenbezeichnungen aus SCRUM oder dem Planungshorizont aus SCRUM - welcher als Sprints bezeichnet wird - ebenso angewendet und durchgeführt werden. Insbesondere für Teams, welche sich in einem KANBAN orientierten Umfeld/Prozessablauf bewegen, ist der tägliche strategische Austausch essentiell.

So einfach und so kurz (maximal 15 Minuten), wie das Daily (SCRUM) abgehalten wird, genauso wichtig und effizient ist es für das Team. Das Konzept hinter diesem Meeting ist kurz erklärt:

  • gegenseitige Hilfestellung
  • Ressourcenbündelung
  • wissen was als nächstes geschieht

Innerhalb eines Arbeitstages können viele kleine Einzelentscheidungen getroffen werden. Viele Informationen sammeln sich bei jedem einzelnen Teammitglied an. Neue Entwicklungen entstehen. Um ein offizielles Medium zu erhalten - neben den inoffiziellen Kommunikationswegen, wie z.B. der Kaffeeküche und dem allgemeinen „Flurfunk“ - gibt es das Daily (SCRUM). Jeder darf seine eigenen Themen - kurz aufbereitet - öffentlich in die Runde einbringen. Dabei orientiert sich der Inhalt an folgenden Fragestellungen im Kontext der Sprintziele und der „Gesundheit“ des Teams:


  • Was habe ich gestern getan / erlebt?  → Informationsaspekt
  • Was habe ich mir heute für unsere Zielerreichung vorgenommen?  → Fortschrittsaspekt, Tagesplanung und mögliche Hilfestellung durch das Team
  • Wie bin ich für das Team verfügbar? → Planungsaspekt, so können meinen Teammitlgieder einschätzen, wie ich für Hilfe oder Zulieferung von Inhalten verfügbar bin
  • Werde ich durch etwas blockiert, wenn ja, durch was genau? / Was kann ich tun, um jemanden zu helfen? -> Hilfestellung und Ressourcenbündelung

Ergänzend können noch folgende Fragestellungen behandelt werden:

  • Wie sind die aktuellen Projektprioritäten? Hat sich eine Änderung ergeben?
  • Gibt es eine wichtige Information, die das ganze Team wissen sollte?


Und was ist, wenn es einmal doch nichts zu erzählen gäbe? Diese seltene Möglichkeit besteht im Anschein tatsächlich. Doch eine kurze Überlegungspause oder allein durch das Zuhören bei den Teamkollegen wird bestimmt das ein oder andere ausgelöst, um doch noch einen tollen Beitrag für das Team einzubringen.

Einfach gespannt zuhören und die Informationen aufnehmen ist dennoch in Ordnung. Wichtig ist einfach, dass alle sich zum Daily versammeln. Ganz nach dem Motto: „Einer für alle, alle für einen!“.


Notwendige Hilfsmittel für das Daily wären:

  • Taskboard mit aktuellem Sprint Backlog
  • Handnotizen

Hinweise zur Umsetzung:

Grundsätzlich, wenn es nicht schon zum täglichen Ritual gehört, lädt der SCRUM-Master/Agile Coach zum Daily (SCRUM) ein. Da das Daily als kurzes Meeting gedacht ist, wird es im Stehen abgehalten. Neben der Büroarbeit und dem häufig langen Sitzen ist das auch eine gute Abwechslung.

Das Team nimmt üblicherweise eine Kreisaufstellung ein und jemand beginnt einfach seine Themen der Runde vorzutragen. Wichtig ist hier, dass immer nur ein Teilnehmer gleichzeitig spricht. Das Team kann den Modus, bzw. die Reihenfolge der „Sprecher“ selbst festlegen. Vorzugsweise, bevor der erste in der Runde beginnt.

Erst wenn der Teilnehmer seinen Redebeitrag abgeschlossen hat, kann eine kleine Interaktionsrunde für Feedback durchgeführt werden. Tiefe inhaltliche Diskussionen werden hier nicht geführt. Es soll stattdessen die Möglichkeit genutzt werden einen Terminvorschlag für eine notwendige, weiterführende Diskussion im Anschluss an das Meeting anzubringen.

Der SCRUM-Master selbst hält sich im Hintergrund und ist dafür zuständig den Teilnehmern zu helfen, den Rahmen des Meetings einzuhalten.

Es sollte die Möglichkeit gewährt werden (SCRUM Master!), dass während dem Daily (SCRUM) auch das Sprint-Backlog des Teams angepasst werden kann. In dem Block zu „Was habe ich gestern getan/erlebt!“ kann der Sprecher beispielweise begleitend das entsprechende Backlog-Item aktualisieren. Mit dem Prozess des Aktualisierens ist die direkte Arbeit am SCRUM-Board oder einer Art Informationsmatrix (Dash-Board) des Teams adressiert.  Nachgelagert kann der Sprecher unter „Was werde ich heute tun!“ begleitend ein neues Backlog-Item ziehen. Auch hier kann über ein digitalisiertes oder analoges Board gearbeitet werden. In beiden Blöcken ist der Vorteil, dass auch das Team direkt informiert wird. Es erfährt, was aktuell fertiggestellt und was neu angefangen wird. Das Sprintbacklog wird somit automatisch täglich auf einen aktuellen Stand gebracht.

Sollte das Team über eine Form von Informationsmatrix (Dash-Board) verfügen ist es sinnvoll die Daten und Fakten aus dem Sprint hier für das Team zur eigenen Steuerung und Orientierung des Sprinterfolges zu nutzen.




Gewünschtes Ergebnis:

  • Jedem Teilnehmer ist der Tagesplan im Team bekannt
  • Es gibt ggf. nachgelagerte Besprechungen
  • Blockaden wurden aufgelöst
  • Es gibt neue Sichtweisen und Erkenntnisse, die aus dem Gruppenwissen entstanden sind
  • Es gib ein aktuelles Sprintbacklog, das den Sprintfortschritt akkurat widerspiegelt


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