Zusammenfassung
Das Daily (Stand-Up) ist ein täglich stattfindendes Treffen eines Teams, bestenfalls begleitet mit einer Person in der Rolle eines SCRUM Masters / Agile Coach. Es hat je nach Teamgröße eine Dauer von nur 10-15 Minuten. Das Meeting dient zum gleichwertigen und strukturierten Austausch von (strategischen) Informationen zum täglichen Ablauf. Der Kommunikationsfluss des Meetings ist gemeinschaftlich in der Form "jeder spricht zu jedem". Die Art und Weise der Sprechfolge der Teilnehmer/-innen kann vom Team selbst bestimmt werden (Sprechtoken, Round Robin, etc.). Wichtig ist, dass jeder Teilnehmer/-innen aus dem Team aktiv am Meeting teilgenommen hat. Jeder im Prozess / Projekt darf dem Meeting als "Besucher" beiwohnen. Besucher/-innen dürfen jedoch nicht selbst in das Meeting eingreifen, sondern nur "konsumieren".
Struktur / Ablauf
Länge: 10- 15 Minuten je nach Teamgröße
Häufigkeit: Täglich
Die Struktur des Meetings wird durch die Beantwortung folgender Fragen festgelegt:
- Was wurde für das Aufgabenziel (Sprintziel) bereits (seit gestern) erreicht?
- Welche Ziele werde ich vermutlich in der Zukunft erreichen?
- 2/3 kurzfristig (bis zum nächsten Treffen)
- 1/3 mittelfristig
- 2/3 kurzfristig (bis zum nächsten Treffen)
- Kann ich jemanden unterstützen?
- Was hindert mich, mein Ziel erfolgreich zu erreichen? Benötige ich Unterstützung?
Jede/-r aktive Teilnehmer/-in sollte einen Beitrag zu jeder dieser Fragestellungen einbringen können.
Wenn der offizielle Teil des Meetings beendet ist, kann der SCRUM-Master oder der etwaige Moderator herzlich dankend die Runde auflösen und ggf. in einen Rahmen zum Organisieren der "Breakouts" überleiten.
Teilnehmer/-innen:
- Aktiv: Team und SCRUM Master / (Agile) Coach
- Passiv: Besucher/-innen
Sinnvolle Fragestellungen zur Vorbereitung:
- Sind meine Arbeitselemente im Tooling aktualisiert?
- Ist mein eigener Zeitplan noch in Ordnung?
- Sind in letzter Zeit Hindernisse aufgetreten? (Gibt es dafür ein spezielles Muster?)
- Wie könnte meine Arbeit "besser" ablaufen, wenn...?
Als aktive/-r Teilnehmer/-in (Entwickler/-in) möchte ich folgende Fragen beantwortet wissen:
- Was kann ich tun, um jemanden zu helfen?
- Was kann jemand anderes tun, um mir zu helfen?
- Wie sind die aktuellen Prioritäten im Sprint? Hat sich eine Änderung ergeben?
- Gibt es eine wichtige Information, die das ganze Team wissen sollte?
Ziel / Ergebnis des Meetings:
- Durch den Austausch entstehen weitere kleine Diskussionsrunden, sogenannte "Break Outs".
Jedem/-r Teilnehmer/-in ist der Tagesplan im Team bekannt.
Blockaden wurden aufgedeckt und angesprochen (aufgelöste Blockaden bedeuten für die Entwicklung, dass die Arbeit ungehindert voranschreiten kann. Nichts verlangsamt eine Entwicklung mehr, wie eine unterbrochene Konzentration des/der Entwicklers/-in).
Es gibt neue Sichtweisen und Erkenntnisse, die aus dem Gruppenwissen entstanden sind und in den "Breakouts" weiter ausgearbeitet werden können.
Es gibt ein aktualisiertes Team-Backlog, das den "Sprintfortschritt" bzw. Entwicklungsfortschritt akkurat widerspiegelt.
- Finden von Synergien bei der Problemlösung: Dieses Meeting sorgt dafür, Lösungen für aktuelle Probleme zu finden, die jemand anderes aus dem Team ggf. schon vor einiger Zeit zu einem anderen Kontext als Lösung gefunden hat.
Was das Meeting nicht ist:
- Ersatz für eine fehlende Kommunikationskultur in der Abteilung (Bsp. Kaffeeküche).
- Anker für das Team, um mit dem Arbeitstag "beginnen zu können".
- Eine Plattform für detaillierte Gespräche über Architektur, Konzeption, Workflow oder geplanter Umsetzung.
- Eine Plattform, um Problemstellungen vollständig zu lösen. In diesem Meeting werden Blockaden angesprochen / skizziert und ggf. Ressourcen mobilisiert, jedoch nicht vollständig gelöst.
- Eine Plattform zum Verteilen von Aufgaben. Die Person in der Rolle eines SCRUM-Master kann natürlich auf ggf. wichtige Aufgaben aus dem Team-Backlog hinweisen und wie die geplante Eingliederung stattfindet. Jedoch werden keine Aufgaben direkt zur Bearbeitung verteilt oder aufgetragen. Allerdings ist es natürlich als aktive/-r Teilnehmer/-in auf eigenen Wunsch hin möglich, sich im Rahmen dieses Meetings als Bearbeiter/-in für eine Aufgabe auszusprechen.